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Steckdosen und Lichtschalter im Neubau richtig planen

Steckdosen und Lichtschaltern wird bei der Hausbauplanung von Bauherren oft nur wenig Beachtung geschenkt. Stattdessen wird sich in der Regel auf Standardlösungen verlassen. Allerdings können vergessene, falsch platzierte oder zu wenig Steckdosen und Lichtschalter den Wohnkomfort in einem Neubau deutlich reduzieren. Erfahren Sie hier, worüber Sie sich als Bauherr Gedanken machen sollten, damit es nach Ihrem Einzug in Ihren Neubau nicht zu dunklen Überraschungen kommt.

gutachter

Wo brauche ich Steckdosen und Lichtschalter im Neubau?

Um zu entscheiden, wo Steckdosen und Lichtschalter in Ihrem Neubau eingeplant werden müssen, sollten Sie gedanklich durch das geplante Haus wandern:

Bei der Planung der Steckdosen sollten Sie sich folgende Fragen stellen: Wo soll das Bett stehen und wo werden entsprechend Steckdosen für die Nachttischlampen benötigt? Soll vielleicht vom Bett aus auch das Deckenlicht ausgeschaltet werden können? Wo kommt der Fernseher hin? Wo wird der Schreibtisch mit PC stehen? Welche Form wird der Küchenblock haben und wo befinden sich Herd und Kühlschrank? Für eine durchdachte Elektroplanung sollten Fenster- und Türöffnungen mit Aufgehrichtung, die Lage der wichtigsten Einrichtungsgegenstände, wie TV-Möbel, Schreibtisch oder Nachttisch, und die Bad- und Küchenaufteilung bereits bekannt sein. Wer schon mal in einen Altbau eingezogen ist und mit Mehrfachsteckdosen und Verlängerungskabeln hantieren musste, um Licht ins Dunkel zu bringen, der weiß, wie wichtig eine individuelle Steckdosenplanung im Neubau ist. Dabei sollte auch an eine eventuelle Nutzungsänderung eines Raumes gedacht werden. Soll das Kinderzimmer nach Auszug der Heranwachsenden vielleicht später mal zum Arbeitszimmer werden? Soll das Schlafzimmer eventuell in späteren Jahren mit dem Kinderzimmer getauscht werden? Denn stellt sich erst beim konkreten Zimmertausch heraus, dass überall Schalter, Dosen und Anschlüsse fehlen, kann das im Nachhinein ganz schön ärgerlich sein.

Für die Planung der Lichtschalter durchwandern Sie am besten gedanklich alle möglichen Wege in Ihrem Neubau im Dunkeln. Spazieren Sie in Ihrer Fantasie von der Haustür ins Kinderzimmer im Obergeschoss, vom Schlafzimmer durch den langen Flur ins Badezimmer, vom Wohnzimmer die Treppe hinauf ins Kinderzimmer, von der Küche in den Keller usw. Bei jedem dieser Wege muss ein Lichtschalter in der Nähe sein, um den nachfolgenden Wegabschnitt zu beleuchten, ohne dass man sich in der Dunkelheit fortbewegen muss. Auch muss es möglich sein, das Licht bequem zu löschen, ohne immer wieder den ganzen Raum durchqueren zu müssen. Hierbei geht es nicht um die zentimetergenaue Planung, sondern um die grundsätzliche Position der Lichtschalter. Um die exakte Positionierung kümmert sich Ihr Elektrofachplaner.

Standard-Installation versus individuelle Elektroplanung

Übliche Standards

  • Zum üblichen Standard gehören Lichtschalter direkt neben der Zimmertür, wo sie intuitiv in jedem Raum vermutet werden und Schaltstellen für mindestens einen Beleuchtungsanschluss für jeden Bettplatz.
  • Genauso gehören Steckdosen unterhalb des Lichtschalters zur Standard-Installation.
  • In größeren Räumen sollten sich möglichst in mindestens zwei diagonal gegenüberliegenden Raumecken Steckdosen befinden.
  • Im Abstellraum oder im Gäste-WC reicht oft eine Steckdose unterhalb des Lichtschalters.
  • Anschlüsse für Deckenleuchten befinden sich in der Regel in der Mitte des Raumes.
  • Räume über 20 qm sollten besser zwei unabhängig schaltbare Deckenlampen haben.

Individuelle Empfehlungen

  • Vor allem bei großen, offenen Wohnbereichen ist eine Deckenlampe direkt über dem geplanten Esstisch zu empfehlen.
  • Die gesamte Schlafzimmerbeleuchtung sollte auch vom Bett aus bequem ein- und ausgeschaltet werden können.
  • Im Arbeitszimmer hat sich ein zusätzlicher Lichtschalter beim Schreibtisch bewährt, um das Deckenlicht auszuschalten und die Schreibtischlampe nutzen zu können.
  • Beim Lesesessel kann ein zusätzlicher Schalter fürs Deckenlicht das Umschalten auf das behagliche Leselicht erleichtern.
  • In Fluren und im Treppenhaus sind Bewegungsmelder praktisch, die das Licht automatisch anschalten, wenn man vorbeigeht.
  • Soll es im Keller eine Hobbywerkstatt oder eine Sauna geben, sollte bereits im Neubau eine Steckdose mit stärkerem Strom installiert werden.
  • In der Garage sollte heutzutage die Installation einer Wallbox berücksichtigt bzw. das Kabel für eine nachträgliche Installation vorgehalten werden.
  • Ein Smart Home wird am besten direkt beim Neubau eingeplant, damit die Verkabelung unsichtbar unterm Putz verschwindet.

IET-Berlin berät Sie gern, wenn es um die individuelle Elektroplanung in Ihrem Neubau geht. Unsere Experten stellen Ihnen genau die richtigen Fragen, damit Sie in Ihrem Neubau später nicht ungewollt im Dunkeln sitzen und den vollen Komfort durch eine durchdachte Elektroplanung genießen können. Sprechen Sie uns gerne an.

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